Diäten - Stoffwechsel-Diäten
Stoffwechsel-Diäten
Blutgruppen-Diät
Die Blutgruppen-Diät basiert auf dem Ernährungsprogramm des amerikanischen Arztes und Naturheilers Dr. Peter D'Adamo. Laut seiner Theorie sind für jeden Mensch abhängig von seiner Blutgruppe bestimmte Lebensmittel geeignet. Andere Lebensmittel hingegen würden das Blut verklumpen. D'Adamo ordnet alle Nahrungsmittel gemäß ihrer vorgeblichen Eignung in die Kategorien "vorteilhaft", "neutral" und "vermeiden" ein. Wer sich nach seiner Blutgruppe ernährt, kann sich nach Meinung D'Adamos vor zahlreichen Erkrankungen schützen.
Die Theorien, die hinter dieser Diät stehen, sind wissenschaftlich nicht haltbar. Die Vorgaben von D'Adamo enthalten zahlreiche Widersprüche. Wäre die Blutgruppe wirklich so entscheidend für die Nahrungsaufnahme, müsste die Mehrheit der Menschen mit verklumpten Blut herumlaufen ...
Bewertung: fragwürdig, einschränkend, ungeeignet
Genotyp-Diät
Die Genotyp-Diät schließt sich an eine genetische Analyse an, aus der individuelle Ernährungsempfehlungen abgeleitet werden. Dazu wird zum Beispiel aus einer Speichelprobe DNA gewonnen und diese auf bestimmte Gene hin untersucht. Zur Interpretation existieren verschiedene "Zuordnungen", die die Grundlage für weitere Empfehlungen bilden.
Diese "Zuordnungen" werden mehr oder weniger wissenschaftlich begründet. Zum Beispiel soll die Analyse einer definierten Anzahl von Genen eine sogenannte "Meta-Typ"-Bestimmung ermöglichen. Je nach "Meta-Typ" ist angeblich die ideale Nährstoffzusammensetzung eine andere. Für diese Einteilung in Meta-Typen gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Grundlagen.
Ein wissenschaftlich nachvollziehbares Beispiel wäre hingegen eine Prüfung auf die genetische Ursache der Laktoseintoleranz im Erwachsenenalter. Die Laktoseintoleranz beruht auf einer Genvariante des Laktase-Gens. Liegt diese Genvariante vor, wird Milchzucker wahrscheinlich im Erwachsenenalter schlecht vertragen.
Personalisierte Ernährungsempfehlungen, die sich an der individuellen genetischen Veranlagung ausrichten, sind ein bestechender Gedanke. Wissenschaftlich ist diese Idee jedoch keinesfalls so weit ausgereift, dass sich daraus konkrete und fundierte Ernährungsvorschläge ableiten ließen.
Selbst wenn sich die Gen-Analyse an wissenschaftlich nachgewiesenen Zusammenhängen orientiert, ist sie auch aufgrund des Einflusses von Umweltfaktoren nur sehr begrenzt aussagekräftig. Eine Überlegenheit der Genotyp-Diät zum jetzigen Zeitpunkt des Entwicklungsstandes gegenüber anderen Diäten besteht daher nicht.
Bewertung: kostspielig, wenig vielversprechend
Metabolic Balance
"Metabolische Balance" schaffen zwischen Körperchemie und Nahrungsmittelchemie, das verspricht das Konzept der Metabolic-Balance-Diät. Aus Blutwerten, Vorlieben und Anamnesedaten werden individuelle Ernährungsempfehlungen abgeleitet. Eine kalorienreduzierte Mischkost mit erhöhtem Eiweißanteil soll den Stoffwechsel ins Gleichgewicht bringen. Dadurch werde dieser nicht nur gestärkt, gleichzeitig werde auch das Gewicht reguliert.
Die Metbolic-Balance-Diät entbehrt weitgehend wissenschaftlicher Grundlagen, schränkt die Nahrungsauswahl stark ein und ist durch oft fragliche Tests zur Einstufung sehr teuer.
Bewertung: teuer, fraglich, ungeeignet
Metabolic Typing
Das Metabolic Typing ordnet Menschen unterschiedliche Stoffwechseltypen zu und empfiehlt ihnen eine daran ausgerichtete Ernährung. Um den Stoffwechseltyp festzustellen, werden Einfluss des Nervensystems, das Verbrennungstempo und der Drüsentyp "untersucht".
Die Diagnose der Stoffwechseltypen, die im Konzept des Metabolic Typing vorgesehen sind, ist wissenschaftlich nicht überprüfbar, ebenso wenig ist der Ausschluss bestimmter Lebensmittel, wie er bei dieser Diät angeraten wird, nachvollziehbar.
Bewertung: ungeeignet