Lexika - Ernährungslexikon - Glutamin, Glutaminsäure
Glutamin (Gln/Q), Glutaminsäure (Glu/E)
Allgemeines
- Ladung:
- Glutaminsäure: (negativ) geladen
- Glutamin: polar
- in Lösung:
- Abbau: glucogen
Bedarf
Für Glutamin gibt es keine exakten Zufuhrempfehlungen, da die Aminosäure nicht essentiell ist. Gleiches gilt für die Glutaminsäure.
Vorkommen und Quellen
- Quark
- Milch
- Rindfleisch, Schweinefleisch
- Joghurt
- Soja
- Weizen
Funktionen und Wirkungen
Beide Aminosäuren, Glutamin und Gluatminsäure, besitzen vielfältige Funktionen im Organismus. Glutamin und Glutaminsäure dienen als Ausgangsubstanz für die Bildung verschiedener Aminosäuren (z. B. Arginin, Glycin, Alanin, Prolin, Ornithin). Glutamin ist die Aminosäure, die im Körper am häufigsten vorkommt. Es ist Stickstoffempfänger und dient somit der Entgiftung von Ammoniak. Außerdem fungiert Glutamin als Nährstoff für die Nukleotidsythese und für sich schnell teilende Zellen (Darm- und Immunzellen).
Glutamin bzw. Glutaminsäure dienen als Vorstufe der Neurotransmitter γ-Aminobuttersäure (GABA) und Glutamat. GABA ist ein hemmender Neurotransmitter, der sich positiv auf das Einschlafen und somit die Schlafqualität und die Regeneration auswirken kann. Weiterhin hemmt es die Glucagonsynthese in der Bauchspeicheldrüse. Glutamat hingegen ist ein erregender Neurotransmitter, der für die Übermittlung von Sinneswahrnehmungen, für die Bewegungssteuerung sowie für Lern- und Gedächtnisleistungen wichtig ist.
Eine Natrium-Verbindung der Glutaminsäure, das Mononatriumglutamat, wird besonders in der chinesischen Küche verwendet. Bei übermäßigem Verzehr und gleichzeitigem Vitamin B6-Mangel kann es das sogenannte "Chinarestaurant-Syndrom" auslösen. Folgen sind Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen und Magenbeschwerden.
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